oben: Schweiz: Arnaud Maret (Leader), Ari Jordan,Jischai Wyler, Valentin, Tanish, Frieder Jäckel, Patrick Stalder, Paul Seidel (Deputy)
unten: Liechtenstein: Jana Cslovjecsek (Deputy), Ladina Wohlwend, Annika Oehri, Nicole Ospelt, Louis Hainaut (Leader)

Sonntag 9.7.17

An diesem ersten Tag trafen wir uns um 11:00 am Bahnhof Solothurn, zusammen mit dem Slowenischen und dem Liechtensteiner Team. Im Liechtensteiner Team waren: Nicole, Ladina und Annika, sowie die Schweizer (Deputy-)Leader Jana und Louis. Im slowenischen Team waren: David, David der zweite, Luka, Domen, Nejc und Andraž
Die Vertreter aus der wunderbaren Schweiz waren:


- Tanish, auch bekannt als Pi, da er indische Wurzeln hat und gerne mit einem Tiger unterwegs ist. Er kommt von Genf und ist 16 Jahre alt. Er war der einzige Romands in der Gruppe und hat uns aufgrund seines wunderbaren Deutsches oft dazu genötigt, Englisch zu sprechen.


- Frieder, welcher Bekanntheit erlangte für seine Imitationsfähigkeiten von Wookies sowie seine Algebra – Skills.
- Jischai. Er war und ist unser Experte für alle unbekannten Sätze. Wegen seinem strengen jüdischen Glauben folgte, dass er sehr oft mit den Israelis sprach und manchmal abwesend war. Ari. Unser Kombinatorik Profi, der in seine Matura gerade erfolgreich abgeschlossen hatte und nebenbei an der Informatik und der Physik-Olympiade mitgemacht hatte.
- Valentin, unser vielversprechendes Nachwuchstalent, welcher beinahe so viele Sätze kennt wie Jischai und uns versprochen hat, an der nächsten IMO Gold zu holen.
- Patrick. Er wurde von seinen Kameraden oft als Vorzeigeschweizer verwendet, weil nur er und Valentin ursprünglich Schweizer sind und Patrick hat zudem noch im Militär Offizier gemacht. Er solllte eigentlich noch dort sein, hat sich aber 2 Wochen Ferien genommen, um mit uns nach Brasilien zu gehen. Im Trainingscamp in Solothurn war er nur am Schlafen.
- Paul: Unser Deputy-Leader. Er ist bekannt für seinen Namen und für seine Imo-Bronzemedallie. Er studiert momentan an der ETH Mathematik.
- Arnaud, unser Walliser Leader. Er war verantwortlich für die Organisation und ist bekannt für sein australisches Aussehen.


An diesem ersten Tag hatte Jana ein gemeinsames Grillieren im Wald für uns organisiert. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es fielen nur ein paar Regentropfen. Danach versuchten wir uns mit dem slowenischen Team anzufreunden, was uns jedoch nur mit bescheidenem Erfolg gelang. Zumindest spielten wir ihr Würfelspiel und einige von Ihnen lernten das Schweizer Olympiadenspiel «Tichu» kennen, welches für uns alle das beste Spiel der Welt ist, vor allem wegen den unzähligen Bomben,
die darin vorkommen.
Nach unserer Mahlzeit und einigen Bomben, gingen wir an die Aare baden, wobei das Wetter weniger mitspielte, sodass alle, auch diejenigen die nicht schwimmen waren, mehr als nur ein bisschen nass wurden.
Anschliessend gingen wir in die Jugendherberge in Solothurn, wo wir zuvor unser Gepäck deponiert hatten. Wir assen etwas, spielten noch ein paar Spiele und gingen dann schlafen, um für unseren ersten Trainingstag bereit zu sein. Wir hatten für alle 20 Personen zwei kleine Zimmer, in welche wir aber nur zum Schlafen verwendeten, da wir einen Aufenthaltsraum und einen Balkon sowie einen Billiardtisch hatten, auf welchem man auch Pingpong spielen konnte.

Montag 10.7.17

Am Montag hatten wir den ganzen Tag Zahlentheorie bei Kaloyan. Der Unterricht war in einer Schule in Solothurn genauso wie das Mittagessen, bei welchem wir immer nach einer Horde 8-jähriger Schüler unser Essen bekamen. Kaloyan zeigte uns viele verschiedene Aufgaben welche wir «gemeinsam» lösten. Sein Unterricht ist jedoch immer sehr intensiv, weshalb wir schon um 4 Uhr aufhörten, um Fussball zu spielen. Wir spielten Schweiz gegen Slowenien, solange bis sich jemand leicht verletzte.

Dienstag 11.7.17
Am Dienstag lernten wir den ganzen Tag Geometrie, organisiert von Arnaud, wobei die Slowenen sich für den Fussballmatch rächten. Wir Schweizer lösten vielleicht eine oder 2 Geometrieaufgaben, die Slowenen lösten fast alle Aufgaben.
Dieser ewige Konkurrenzkampf zwischen Schweiz und Slowenien, welchen ich hier ein bisschen übertrieben beschrieben habe, war nicht so gut für die Kameradschaft zwischen den drei Teams. Es war meistens so, dass bei allen Mahlzeiten alle bei ihrem Team sassen, was irgendwie nicht der Sinn der Sache war.

Mittwoch 12.7.17
Am Mittwoch hatten wir Kombinatorik-Unterricht bei Veno, dem slowenischen Deputy-Leader. Danach spielten wir noch einmal Fussball. Am Abend machten wir vor der Aare unsere Atemberaubenden Teamfotos. Gleich darauf verliessen uns Arnaud und Louis, um nach Rio zu gehen und die Shortlist Probleme anzuschauen und zu lösen. Sie begannen, die Probleme für unsere Prüfung zusammenzustellen. Aus diesem Grund war es ihnen ab diesem Moment auch verboten, mit uns zu kommunizieren.

Donnerstag 13.7.17
Am Donnerstag hatten wir Algebra bei Paul und anschliessend spielten wir Frisbee, wo wir aufgrund von Frieders Wurfgeschick und Aris Sprungkraft die Slowenen trotz Unterzahl besiegten.

Freitag 14.7.17
Am Freitag hatten wir die Übungsprüfung, welche aus 4 Aufgabenbestand, von jedem Themengebiet eine Aufgabe. Wir lösten sie mehr oder weniger erfolgreich.
Am Abend verabschiedeten wir uns von den Slowenen und gingen mit dem Zug (beinahe ohne Ticket) zum Flughafen. Unterwegs wurden einige Bomben gespielt und nach gewissen Schwierigkeiten, zu schweres Gepäck und ein Jeck – in funktionierte nicht, flogen wir über Frankfurt nach Rio de Janeiro.

Samstag 15.7.17
Nach Schweizer Zeit kamen wir um 10:00 in Rio an, wegen der Zeitverschiebung ging bei unserer Ankunft in Rio gerade erst die Wintersonne auf, welche für die kühlen gefühlten 20 Grad verantwortlich war. Anschliessend, gingen wir zu unserem Hostel, welches eine typische Brasilianische Unterkunft war, in welcher wir vermutlich die einzigen Ausländer waren.
Als wir am Nachmittag am Strand Volleyball spielten, war es so windig, dass Frieder sogar anfing, alleine Frisbee zu spielen. Es war erstaunlich, am Strand wurde es schon am frühen Abend sehr kalt, da um 5 Uhr die Sonne unterging. Nachher gingen wir in ein bescheidenes Lokal Pizza essen. Obwohl das Restaurant nicht sehr gut war, genossen wir die hervorragende Live Musik des Nachbarrestaurants.

Sonntag 16.7.17
Nach einem fabelhaften Morgenessen in unserem Hostel, liessen wir ein Taxi kommen um zum Hotel der IMO 2017 zu fahren. Als wir in diesem Hotel ankommen mussten wir einen ewig langen Prozess durchgehen und zusätzlich noch auf Jischai warten, bis wir einchecken konnten. In dieser Zeit trafen wir jedoch das Syrische Team, welchen wir mit Freuden Schweizer Chäppis verteilten. Unser zugeteilter Guide Clara, lernten wir an diesem Sonntagmorgen auch kennen. Clara ist eine 18-jährige,
vegane Studentin von Rio de Janeiro. Nachdem wir alle unser komplettes Gepäck in unser Zimmer gebracht hatten, gingen wir endlich Mittagessen in einem schönen Restaurant in Rio. Dort probierten wir, empfohlen von Clara, ein traditionelles Reis und Bohnen Menü, welches manchen von uns, besonders Patrick, nicht gut schmeckte. Bei diesem Mittagessen bekamen wir vom Neuseeländischen Team viele spannende Souvenirs und revanchierten uns natürlich für diese Höflichkeit. Danach
machten wir es uns im Hotel gemütlich, waren im Spielraum, waren mit dem Slowenischen Team am Abendessen, lernten einige Wörter Portugiesisch und hörten einen legendären Witz von Veno.
An dieser Stelle möchte ich mir als Autor nun die Zeit nehmen um das Hotel zu beschreiben. Das ist nur gerecht, denn unser Hotel war nicht so wie 2014 in Südafrika, als es kalt war und keine Heizung gab, oder so wie in Honkong im Jahr 2016, mit einer enormen Luftverschmutzung. Nein, wir hatten ein nobles 4 Sterne Hotel, in welchem wir immer zu dritt ein Zimmer bekamen mit einer schönen Aussicht auf das Meer, einem Pool und einem grandiosen Buffet zu jeder Mahlzeit, sowie einem Spiel
und Aufenthaltsraum, in dem vor allem Fifa, Tischtennis und Schach gespielt wurden. Allerdings hatte das Hotel drei komische Eigenheiten und zwar die Tatsache, dass am Morgenessen mehr Dessert als Brot angeboten wurde, sowie die Tatsache, dass man zu jeder Mahlzeit nur ein Getränk haben durfte, aber beliebig oft aufstehen und Wasser holen durfte, sowie einige Sicherheitskräfte, welche einzige Aufgabe darin bestand, dafür zu sorgen, dass man gewisse Wege nur in eine Richtung benutzen durfte.

Montag 17.7.17
Am Montagmorgen gingen wir an den Strand und spielten Volleyball, nachher begann dann die Opening Ceremony. Nach vielen Reden sowohl in Englisch als auch in Portugiesisch für Einheimische, gingen endlich alle 111 Teams für ein Foto auf die Bühne.
Nach der Opening Ceremony waren einige von uns im Spielraum, andere entschieden sich jedoch noch dazu, etwas zu lernen für die Prüfung am folgenden Tag.

Dienstag 18.7.17
Die erst Prüfung an der IMO, bestand aus einer leichten Zahlentheorie-Aufgabe, welche von allen Schweizer gelöst wurde und je einer viel zu schweren Algebra sowie Kombinatorik-Aufgabe, welche beide nicht gelöst wurden, obwohl viel mehr Zeit in diese Aufgaben investiert wurden. Nach der Prüfung stellten wir fest, dass in Rio ein Sturm tobte und am Strand waren bis zu 3 Meter hohe Wellen, sodass wir den ganzen Tag im Hotel verbrachten, indem wir mit anderen Teams etwas
spielten.

Mittwoch 19.7.17
Am Mittwoch löste Patrick als einziger die Aufgabe 4, Tanish schlief die ersten 30 min und löste trotzdem als einziger die Aufgabe 5. Ari und Patrick dachten auch, dass sie diese Aufgabe gelöst hatten, die Lösung erwies sich aber später als falsch. Danach stahlen wir in einer umstrittenen Aktion das deutsche Maskottchen, die Mathematigerin, und anschliessend vermischten wir uns wieder mit anderen Teams und machten alle etwas anderes.

Donnerstag 20.7.17
Da die Organisatoren der IMO nicht einen Ausflug für alle 612 Teilnehmer planen konnten, hatte das Schweizer Team Zeit um selber etwas zu unternehmen. Mit unserem hervorragenden Guide gingen wir mit der Metro an den Botafogo Strand und tranken einen Acai, ein klassisches Brasilianisches Getränk. Anschliessend waren wir noch am Ipanema Strand. Danach hatten wir doch noch ein kleines Programm und zwar einen Vortrag über Frauenrechte.

Freitag 21.7.17
Am Freitag hatten wir am Morgen eine von der Imo organisierte Exkursion, welche sich hauptsächlich um das berühmte Fussballstadion Maracanã sowie die «Fasnacht» in Rio de Janeiro drehte. Um ehrlich zu sein, wissen wir von dieser Exkursion nicht mehr so viel, da wir alle sehr schlecht geschlafen hatten und unseren Schlafdefizit in den hintersten Busreihen kompensierten. Nachher erzählte uns ein Fields Medallien Gewinner etwas über sein Leben. Danach gingen wir an den Strand Frisbee spielen. Den darauffolgenden Abend verbrachten wir mit den Südamerikanern.

Samstag 22.7.17
Am Samstag waren unser Leader sowie Deputy Leader fertig mit den Korrekturen der Prüfungen, sodass wir alle ausser Jischai, der bei einer jüdischen Gastfamilie war, gemeinsam den Zuckerhut besichtigen konnten. Wie es sich für richtige Schweizer jedoch gehört, liefen wir den ersten Teil, wobei Clara, unser Guide, mit ihren Schuhen ein wenig Mühe hatte. Unterwegs mussten wir feststellen, dass die «gefährlichen» kleinen Affen nichts klauten, allerdings verschwand Tanish urplötzlich. Et tauchte dann genauso unerwartet wieder auf.
Nachher gingen wir zurück zur Closing Ceremony. Nach vielen Worten und wenig Inhalt sowie einer gefühlten Massenabfertigung bei der Medaillenübergabe und 2,5 h sitzen war die Closing Ceremony zu Ende und wir gingen zum Dinner, welches wie eine traditionelle Brasilianische Feier organisiert war. Da wir den besten Guide von allen hatten, wurde uns noch einen Schnauz verpasst und wir fingen an den Abend auf vielfältige Art und Weise zu geniessen.

Sonntag 23.7.17
An unserem Abreisetag verstauten wir das Gepäck in der Hotel-Lobby und gingen zum letzten Mal an den Strand, um uns von Rio de Janeiro zu verabschieden. Dort kamen wir auf geniale Ideen, wie das Schweizer Team im Strand von Rio de Janeiro durch eine Sandburg zu verewigen und Kokosnuss-Volleyball.
Nach einem guten Mittagessen gingen wir zum Flughafen und flogen zurück nach Frankfurt. Interessanterweise waren mehrere Imo- Teams im gleichen Flugzeug, so flogen Südkorea, Deutschland, Luxemburg, Japan, Liechtenstein und das beste Team der Welt alle zusammen nach Frankfurt. Natürlich hatten wir auch die angemessene musikalische Begleitung des Domchors 2017 der Kölner Dommusik. Als wir dann in Frankfurt ankamen, flogen wir nach einer Bombenreichen Pause zurück nach Zürich, wo sich unsere Reisegemeinschaft auflöste.